Sicherheitszylinder

Sicherheitszylinder

Was sollte ich über Sicherheitszylinder wissen, um mein Haus/meine Wohnung optimal abzusichern.

Da sich die Einbrüche immer mehr häufen, ist ein wirksamer Schutz des Eigenheims erforderlich. Dieser beginnt mit der adäquaten Absicherung der Fenster und Türen im Haus und in der Wohnung. Zur Absicherung der Türen, hauptsächlich aber der Eingangstür, verwendet man gewöhnlich das Türschloss mit einem Zylinder samt dazu passenden Schlüsseln. Dafür dienen Sicherheitszylinder, bei denen es große Unterschiede hinsichtlich der Arten und Formen gibt. Mit den hochwertigen Modellen schützen Sie Ihre Immobilie zuverlässig gegen die üblichen Einbruchmethoden, können aber gleichzeitig mit den passenden Schlüsseln einfach hinein und auch heraus gelangen.

Was ist ein Sicherheitszylinder?

Sicherheitszylinder werden auch als Schließzylinder bezeichnet und sowohl an Fenstern als auch an Türen angebracht. So lassen sich alle Ein- und Ausgänge gegen unbefugtes Betreten beschützen. Der Schließzylinder ist der Teil eines Schlosses, welcher den Schlüssel aufnimmt. Nur mit einem perfekt passenden Schlüssel ist der Schließvorgang möglich. Die Schließsysteme beim Sicherheitsschließzylinder basieren auf der Hinterschnitt-Technologie, sodass sich das unerlaubte Kopieren von Schlüsseln schwieriger gestaltet. Dazu schützen Hartmetalleinsätze und Sperrelemente effizient gegen Einbruchversuche. Diesbezüglich arbeiten die einzelnen Bauteile präzise miteinander, sodass Ihnen eine reibungslose Funktionsweise des Schließzylinders garantiert ist. Für die Wartung bietet sich das periodische Einsprühen des Zylinders mit einem dafür gedachten Schmieröl an.

Welche Zylinderformen werden unterschieden?

Sicherheitszylinder gibt es mit unterschiedlichen Bauweisen, Formen und Technologien, welche dem jeweiligen Einsatzbereich entsprechen. Grundsätzlich bestehen sie aus einem Zylindergehäuse, welches auch Stator genannt wird. Dazu gibt es einen drehbaren Zylinderkern, der sich im Zylindergehäuse befindet und auch als Rotor bezeichnet wird. Der Zylinderkern verfügt für die Aufnahme des Schlüssels über einen Schlüsselkanal mit einer Haltung, die nur dann eine Bewegung zulässt, wenn Sie den korrekten Schlüssel einstecken. Im Anschluss werden über den Schließbart die Bewegungen auf das Schloss übertragen. Abhängig vom Modell kann das Zylindergehäuse entweder rund, oval oder profiliert sein. Des Weiteren gibt es verschiedene Längen beim Sicherheitszylinder, da sich die Dicke der Fenster und Türen ebenfalls unterscheidet.

Welche Zylinderarten gibt es?

Mittlerweile stehen Ihnen verschiedene Arten von Sicherheitszylindern zur Auswahl, die sich den Anwendungsgebieten optimal anpassen lassen. Auf diese Weise erhalten Sie mehr Sicherheit für alle schutzbedürftigen Bereiche im Haus und in der Wohnung.

  • Doppelzylinder

Der Doppelzylinder trägt auch die Bezeichnung Profilzylinder und ist eine weit verbreitete Zylinderart. Dabei lässt sich das Schloss von beiden Seiten mit einem Schlüssel abschließen. Im Notfall ist das dank einer speziellen Funktion auch dann möglich, wenn der Schlüssel von einer Seite aus feststeckt. In diesem Zusammenhang eignet sich der Doppelzylinder gut für herkömmliche Haustüren, Kellertüren und Wohnungstüren.

  • Halbzylinder

Beim Halbzylinder lässt sich die Tür nur von einer Seite auf- und zuschließen, in den meisten Fällen liegt die Schließfunktion im Außenbereich. Auf der anderen Seite wird der Zylinder durch einen Beschlag abgedeckt. Dabei bleibt die Länge des Halbzylinders im Innenbereich immer gleich, während sie im Außenbereich abhängig vom Bedarf variieren kann. Diese Zylinderart eignet sich unter anderem für Garagentore und Schlüsselkästen.

  • Knaufzylinder

Der Knaufzylinder ist ein Doppelzylinder, dessen Bedienung auf einer Seite mit einem passenden Schlüssel und auf der anderen Seite mit einem Knauf stattfindet, der fest montiert ist. Dank dem Drehknauf lassen sich die Türen jederzeit ohne Schlüssel von der Innenseite aus öffnen, sodass ein schnelles Verlassen der Räume möglich ist.

  • Kurzzylinder

Beim Kurzzylinder handelt es sich um eine Unterkategorie der Doppelzylinder, allerdings verfügt er über besonders kurze Abmessungen. Er ist entweder mit oder ohne Not- und Gefahrenfunktion im Fachhandel erhältlich.

Auf welche Sicherheitskriterien ist beim Kauf der Sicherheitszylinder zu achten?

Sicherheitszylinder gibt es in vielen Ausführungen und Varianten zu kaufen, bei der Auswahl spielen unter anderem der Preis und Verwendungszweck eine wichtige Rolle. Des Weiteren ist auch eine hochwertige Qualität ein bestimmender Faktor. Bei der Sicherheit sollten Sie nicht an der falschen Stelle sparen und sich mit minderwertigen Modellen zufriedengeben. Die Profilzylinder ermöglichen eine Trennung von Schloss und Sperrmechanismus, sodass sich ein Ausbau leichter bewerkstelligen lässt. Sie sind gegen mechanische Angriffe besonders gut geschützt, unter anderem durch einen Bohrschutz oder einen kombinierten Bohr- und Ziehschutz. Beim Sicherheitszylinder mit Bohrschutz sind an der Vorderseite stabile Stäbe aus gehärtetem Stahl eingefügt. Mit Hilfe der gehärteten Stahlstifte lässt sich das Aufbohren das Zylindergehäuse unterhalb des Zylinderkerns verhindern. Im Zuge eines Einbruchs wird an dieser Stelle normalerweise die Federmechanik mit den Gehäusestiften sowie den Kernstiften außer Kraft gesetzt. Hilfreich ist auch ein Schutzbeschlag mit einer hohen Widerstandsklasse, der zusätzlich mit einer Zylinderabdeckung versehen ist. Darüber hinaus dient der Kopierschutz für die Erhöhung der Sicherheit, so kann sich niemand unbefugterweise einen Zugang zum Schloss beschaffen.

Weitere Ausstattungsmerkmale beim Schließzylinder

Dank einer Schlüsselkarte lässt sich das Maß an Sicherheit beim Schließzylinder noch erhöhen. Nur mit der vorgelegten Sicherungskarte lassen sich weitere Schlüssel für das Schloss anfertigen. So wird das unberechtigte sowie unkontrollierte Nachmachen von Schlüsseln nachhaltig unterbunden. Des Weiteren gibt es Sicherheitszylinder, welche das Lockpicking zusätzlich erschweren. Damit ist das zerstörungsfreie Öffnen von Schlössern gemeint, welches sich ohne den dazu gehörigen Schlüssel durchführen lässt. Dabei kommen Spezialwerkzeuge zum Einsatz, die in den Schlüsselkanal eingeführt werden, um das Schloss auf diese Weise zu öffnen. Als Schutz bauen die Hersteller der Schlösser und Schließzylinder unterschiedlich geformte Gehäusestifte ein, genauso wie ergänzende Kipphebel und Sperrstifte, die der Verriegelung des Zylinderkerns dienen.

Einbau durch den Fachmann oder auch in Eigenregie möglich

Wenn sich die Zugangsberechtigungen durch einen Umzug ändern, sind häufig noch diverse Schlüssel für das Schloss im Umlauf. Aus Sicherheitsgründen sollte das Schloss deshalb ausgewechselt werden. Mittlerweile ist es jedoch nicht mehr erforderlich, dass Sie das komplette Türschloss auswechseln müssen. Es reicht vollständig aus, wenn nur der Schließzylinder neu eingebaut wird. Trotz der unterschiedlichen Hersteller ist die Form der Sicherheitszylinder recht einheitlich, sodass sich das Auswechseln mit ein wenig handwerklichem Geschick auch eigenständig durchführen lässt. Vor dem Einbau ist das genaue Ausmessen aller Komponenten unabdingbar, ansonsten kann es zu Problemen kommen. Wer jedoch keine Ahnung von der Materie hat und über keine Werkzeuge verfügt, sollte diese Arbeit lieber an einen Fachmann übergeben.

Moderne Zylinder mit RFID oder Fingerabdruck

Im Bereich der Sicherheit gibt es beständig neue und verbesserte Entwicklungen, dazu gehören auch moderne Zylinder mit RFID oder Fingerabdruck. Diesbezüglich steht die Abkürzung RFID im englischen Sprachgebrauch für den Ausdruck ‚radio-frequency identification‘. Ins Deutsche übersetzt weist dieser Terminus auf eine Funkfrequenz-Identifikation hin, die im Sicherheitszylinder eingebaut ist. Durch RFID lassen sich Daten mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen ohne Berührung automatisiert lesen sowie speichern. Elektronische Schließzylinder mit RFID punkten mit einer einfachen Montage, Konfiguration und Bedienung. Dazu sind sie schwerer aufzubrechen als die meisten konventionellen Schließzylinder. Auf diese Weise erhöhen und verbessern sich gleichermaßen der Komfort und die Sicherheit. Beim Zylinder mit Fingerabdruck funktioniert das Öffnen und Schließen durch das Berühren mit dem Finger, sodass auch nur berechtigte Personen einen Zugang erhalten. Dafür gibt es einen Scanner in der Schließanlage, die den Fingerabdruck einscannt und überprüft. Bei beiden Systemen lassen sich die Daten jederzeit löschen und neu programmieren, wenn sich die Zugangsberechtigungen verändern. Im Idealfall sind diese Schließsysteme an die Stromversorgung angeschlossen, als Alternative gibt es mit Batterien betriebene Modelle. Wichtig ist, dass die Batterien regelmäßig erneuert werden, ansonsten treten Störungen bei der Funktionsweise auf. Bei der Auswahl ist auf wasserdichte Eigenschaften der elektronischen Bedienelemente zu achten, wenn sich die Tür im Außenbereich befindet. Preiswerte und simple Modelle sind häufig nicht wetterfest und deswegen nur für den Innenbereich geeignet.

Fazit

Sicherheitszylinder dienen dem Verschließen von Haus- oder Wohnungstüren im Innen- und Außenbereich, genauso wie für Keller- und Garagentüren. Manchmal ist deren Einbau auch bei bestimmten Fenstern sinnvoll, zum Beispiel im Erdgeschoss oder Souterrain. So können nur befugte Personen das Schloss öffnen, um das Gebäude oder den Raum zu betreten. Bei der Auswahl sind qualitativ hochwertige Eigenschaften der verwendeten Materialien und eingesetzten Technologien maßgeblich. Im Angebot stehen unterschiedliche Arten und Formen, welche Sie den gewünschten Anwendungsbereichen optimal anpassen können. Für die meisten Schließzylinder ist ein Schlüssel erforderlich, der über einen Kopierschutz verfügen sollte. Dagegen arbeiten moderne Systeme inzwischen elektronisch und öffnen die Tür per Funk oder mit dem Fingerabdruck. Bei Türen im Außenbereich sollten Sie auf eine besonders hohe Sicherheitsstufe und wetterfeste Charakteristiken aller Bauteile achten. So ist Ihnen neben der sicheren Nutzung auch eine lange Lebensdauer garantiert.

Foto: Depositphotos.com – sserdarbasak

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